Wissensmanagement

Grundlagen für die
semantische Suche
und KI-Anwendungen

Was hat Terminologie mit Wissensmanagement, Semantic Web oder KI zu? Metadaten sind eine wichtige Basis für die semantische Suche und moderne KI-Anwendungen, im Hinblick auf Industrie 4.0 und IoT (Internet der Dinge). Sie wiederum sind eng verknüpft mit Wissensordnungen und kontrollierten Vokabularen wie Taxonomien und Thesauri. Ontologien und Knowledge Graphs basieren ebenso auf Terminologie.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Terminologiedatenbanken handelt es bei Wissensordnungen um mehr oder weniger strukturierte Sammlungen von Benennungen (Kontrollierte Vokabulare, Taxonomien) und Begriffen (Thesaurus, Ontologie). Und obwohl sie auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen, so lassen sich doch bei genauerem Hinsehen zahlreiche Gemeinsamkeiten und insbesondere auch Synergien erkennen. Wissensorientierte Terminologiedatenbanksysteme wie Coreon, MultiTerm Worfklow und LookUp, die technisch in der Lage sind Beziehungen zwischen den enthaltenen Begriffen abzubilden, bilden die Brücke zwischen den beiden Welten. Sie können daher auch zu den Wissensordnungen gezählt werden. Die Daten aus Terminologiedatenbanken für Taxonomien und Ontologien nutzbar machen stellt derzeit noch eine große Herausforderung dar.

Kontrollierte Vokabulare in ihren verschiedenen Ausprägungen sind eine Darstellung von Organisationstrukturen mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Sie begegnen uns in vielen Lebenslagen: von einfachen Auswahllisten bis hin zu Katalogstrukturen, Navigationsstrukturen im Intranet und Internet, Schlagwortkatalogen, Indexen etc. aber auch der Aufbau eines Supermarktes und seiner Warengruppen beruht auf einer Struktur, die durch eine Taxonomie repräsentiert werden kann.

Ontologien, die in ihrer Grundstruktur auf einer Taxonomie aufbauen, sind die komplexeste Ausprägung einer solchen Organisationsstruktur und stellen eine Basis für die intelligente Suche im Internet dar. Sie sind die Kerntechnologie des Semantic Web und bilden zur Beschreibung komplexer Wissensdomänen ein definiertes System von Begriffen sowie den Beziehungen zwischen diesen Begriffen. Mit Mechanismen der Beschreibungslogik werden aus Ontologien Schlussfolgerungen gezogen, um das Wissen explizit und nutzbar zu machen.

 

Zusammengefasst lässt sich somit sagen, dass Taxonomien wie Ontologien Wissen ordnen bzw. organisieren oder dabei unterstützen Informationen und Wissen so aufzubereiten, dass es für Anwender leichter auffindbar und damit leichter zugänglich und nutzbar wird. In KI-Anwendungen wie z. B. Chatbots unterstützen Sie die Sprachführung.

Die Methoden mit denen Informationsarchitekten und Terminologen bei der Erstellung ihrer Produkte arbeiten sind dabei ähnlich. Oft fehlen Informationsarchitekten die Kenntnisse der terminologischen Grundmethoden, die notwendig sind, um eine saubere Basis für die Erstellung von Taxonomien und Ontologien zu gewährleisten.

 

Terminologie für Ontologien und Knowledge Graphs

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Nutzen Sie Ihre Terminologiebestände für die semantische Suche und andere ontologiebasierten Anwendungen. Sie bauen entweder Terminologiebestände neu für den Zweck der semantischen Suche auf oder Sie bauen die bereits für andere Anwendungen genutzte Terminologiearbeit bei Bedarf noch ein gezielter aus, z. B. durch das Ergänzen von Synonymen und kennzeichnen diese Begriffe entsprechend, damit sie problemlos auf Knopfdruck jederzeit aktualisiert exportiert werden können.

Erstellen von Taxonomien und Thesauri

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Sie möchten die semantische, evtl. auch mehrsprachige Suche in einer Anwendung über einen SKOS-basierten Thesaurus verbessern. Durch Korpusanalyse gewonnene Termkandidaten stimmen wir mit Ihren internen Fachexperten ab und stellen diese auf Wunsch mit dem von uns eingesetzten Thesaurus- und Ontologie-Werkzeug Vocbench zu einem Thesaurus zusammen. Oder Sie benötigen eine Taxonomie zur Klassifizierung von Informationen, für die Vergabe von Metadaten z. B. in Ihrem Redaktionssystem oder Sharepoint, oder zum Aufbau einer Ontologie. Gerne unterstützen wir Sie bei der Erstellung, einer für Ihre Zwecke geeigneten Taxonomie.

Card Sorting

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Card Sorting ist eine Methode, mit der Sie u.a. prüfen können, ob die Navigationsstruktur einer Anwendung benutzerfreundlich ist. Mit Hilfe von Karten entwickeln Nutzer dabei eine aus ihrer Sicht verständliche und sinnvolle Struktur. Dazu bereiten wir zunächst Karten vor, die die wichtigsten Inhalte einer Anwendung umschreiben.

Mit Card Sorting können auch Wording-Probleme herausgefunden werden, d.h. sind z. B. Menü-Benennungen verständlich für die Zielgruppe. Card Sorting können wir Ihnen sowohl toolgestützt (online) aber auch offline und mit physischen Karten anbieten.

Schulungen

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Neben Schulungen und Workshops, die wir im Rahmen von Lehrtätigkeiten oder für Verbände durchführen, bieten wir auch maßgeschneiderte Schulungen und Workshops für Unternehmen an. Sie reichen von einer Einführung in die inhaltliche Erschließung, über Workshops zum Erlernen der Methode Card Sorting, bis hin zur Einführung in die Welt der Wissensordnungen mit praktischen Übungen zum Erstellen von Taxonomien, Thesauri, Concept Maps und Ontologien. Wir erklären Ihren Mitarbeiter_innen die Grundlagen von SKOS, damit Sie den neuen unternehmenseigenen Thesaurus sauber befüllen und schulen die entsprechenden Regeln damit Deskriptoren korrekt gebildet werden, zeigen Verfahren auf, wie Mehrdeutigkeiten vermieden werden und die Methoden der terminologischen Kontrolle korrekt umgesetzt werden. Kontaktieren Sie uns doch, damit wir zusammen mit Ihnen das richtige Schulungsformat und die passenden Schulungsinhalte zusammenstellen können.

Coaching von Mitarbeitern

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Wir unterstützen ihre noch unerfahrenen Mitarbeiter in allen Fragen rund um das Thema Aufbereitung und Erfassung von Begriffen für Thesauri und Ontologien, damit sie diese gewinnbringend in Anwendungen wie Wissensgraphen (Knowledge Graph) einsetzen können.

Anwendungsfälle

Anwendungsfall 1: Swisslex

Optimierung der Suchanfrage
für eine Dokumentensuchmaschine

Ontologien sind zwar hipp, aber sind sie auch immer das richtige Mittel zum Zweck? Von den Erstellungskosten ökonomischer, aber nicht weniger hilfreich leistet ein SKOS-basierter, mehrsprachiger Thesaurus bei der Optimierung von Suchanfragen sehr wohl auch gute Dienste und trägt zur Verbesserung der Suchergebnisse bei. Auf dem Weg zum Thesaurus sind teilautomatisierte Methoden wie die Terminologiegewinnung mittels Termextraktion und Korpusanalyse unerlässlich. Bei der finalen Auswahl der richtigen Benennungen spielen Fachexperten dennoch noch immer eine große Rolle.

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Anwendungsfall 2

Terminologiedatenbankbestände für die
semantische, mehrsprachige Suche nutzen

Damit Terminologiebestände für die semantische Suche sinnvoll genutzt werden können, müssen Sie u.a. mit entsprechenden Informationen angereichert werden, damit nur jene Bestände für die semantische Suche ausgelesen werden, die dafür auch sinnvoll sind. Durch den Einzug von Englisch als Corporate Language liegen heutzutage viele Dokumente oft nur noch in Englisch und manche noch zusätzlich in Deutsch vor. Um insbesondere auch Nichtmuttersprachler bei der Suche vorhandener Dokumente zu unterstützen, können zwei- oder auch mehrsprachige Terminologiebestände sinnvoll für das Wissensmanagement genutzt werden.

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Anwendungsfall 3: BAMF

Mehrtägige geschlossene Schulung mit Übungen
zum Thema „Inhaltliche Erschließung“