Zum Jahresausklang hat sich (fast) das ganze Team an Mitarbeitern und Freelancern zu einer halbtägigen Weiterbildung am Ende eines projektreichen Arbeitsjahres in Nürnberg eingefunden. Zwölf Damen und ein Quotenmann saßen am Nachmittag um den runden Tisch und beschäftigten sich zum Aufwärmen mit dem Thema Wissensmanagement. Aufbauend auf den Modellen der Wissenstreppe von North und dem 8-Bausteine-Modell von Probst wurden verschiedene Instrumente des Wissensmanagements beleuchtet, u.a. wie wir implizites Wissen, das wir uns in unseren Projekten oder unserer täglichen Routinearbeiten erwerben, einfach und schnell dokumentieren und für alle im Team zugänglich festhalten können. Wechsel oder Ergänzungen im Team und die Notwendigkeit, dass innerhalb eines Projekts alle auf der gleichen Ausgangsbasis arbeiten sollten, führen dazu, dass wir in unseren Projekten auch immer wieder auf explizites Wissen zurückgreifen müssen. Es wurde vorgestellt, welche Mechanismen greifen, damit auf dem Sharepoint gespeicherte Dokumente und Informationen schnell und gezielt gefunden werden können (Search und Data Retrieval). Dank der Verwendung von sogenannten verwalteten Metadaten aus dem Sharepoint Terminologiespeicher, die auf einer Taxonomie beruhen, die komplett auf unsere Bedürfnisse ausgerichtet ist und bei Bedarf jederzeit ergänzt werden kann, werden alle Dokumente und Informationen eindeutig und einheitlich beim Hochladen bzw. Erstellen verschlagwortet und können über eine facettierte Klassifikation entsprechend gefiltert gesucht werden.
Nachdem die verschiedenen Elemente des neuen Büro-b3-Sharepoints vorgestellt waren, haben wir uns nach der Kaffeepause praktisch einem sonst meist nur theoretisch abgehandelten Thema der Übersetzungs- und Terminologielehre angenähert: dem Thema Äquivalenz. Es wurden eingehend Fragestellungen diskutiert, wie wir in der Terminologiedatenbank damit umgehen, wenn der zielsprachige Begriff nur teilweise oder gar nicht mit dem ausgangssprachigen Begriff übereinstimmt, welche Informationen notwendig sind , wie bzw. wo wir diesen Umstand dokumentieren, oder wann wir gar sinnvollerweise einen eigenen Terminologieeintrag anlegen müssen und was davon sinnvollerweise im Terminologieleitfaden zu dokumentieren bzw. ergänzen ist. Im Anschluss daran referierte Christine Bruckner (https://www.cattmatters.de) über ein brandaktuelles Thema. Sie gab uns Einblicke in den gegenwärtigen Stand der Einbindung von Terminologiedaten in die maschinelle Übersetzung. Natürlich brannten wir zu hören, wie neuronale Maschinen wie z. B. DeepL, inzwischen damit umgehen können. Die Überraschung war groß zu erfahren, wie schlecht Terminologie noch immer in nMT eingebunden werden kann. Den Abend ließen wir dann wohl verdient im Palais Schaumburg gemütlich bei Essen und Trinken und terminologischen und nichtterminologischen Themen ausklingen.
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Teamverstärkung bei Büro b3
Teamverstärkung bei Büro b3
Vera Dworak ergänzt seit dem 1. August 2019 das Team als festangestellte Terminologin und Sprachwissenschaftlerin im Bereich der Beratung sowie der Projektleitung von Terminologiedienstleistungen. Dabei koordiniert Sie unter anderem die eingesetzten freiberuflichen Terminologen in laufenden Terminologieprojekten und legt selbst auch Hand bei der Terminologiearbeit oder Korrektoratsprojekten an.
Weitere Schwerpunkte sind Terminologietools, Datenbankkonzeption und das Erstellen von Terminologieleitfäden. Nach einem beruflichen Abstecher in die Touristik knüpfte sie mit dem Abschluss als staatlich geprüfte Übersetzerin mit Fachrichtung Technik an ihr Studium der englischen und nordischen Philologie an und kehrte damit thematisch zu den Wurzeln ihrer Ausbildung zurück.
Künstliche Intelligenz braucht Terminologie!
Künstliche Intelligenz braucht Terminologie!
Die DGI als Fachgesellschaft und ihre Mitglieder sind an Entwicklung und Umsetzung von KI direkt oder indirekt beteiligt. Sowohl die Arbeitsplätze im Informationsbereich als auch das private Umfeld sind unmittelbar betroffen.
Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ (en „artificial intelligence“, fr „intelligence artificielle“) steht für die Nutzung fortgeschrittener IT-Verfahren, wie das maschinelle Lernen, die sachlich-sprachliche Zusammenhänge analysieren, daraus Situationen selbstständig erkennen und Probleme lösen können. KI ihrerseits verwendet sprachgestützte Interfaces zur Kommunikation zwischen Mensch und Maschine.
Terminologie als planmäßige Sichtung, Entwicklung und Bereitstellung von Begriffen kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu, weil sie in besonderer Weise geprüfte und sachlich zutreffende Daten bereitstellt.
Insbesondere im Bereich der Fachkommunikation kommt es auf eindeutige begriffliche Grundlagen an. So drückt sich auch die Entwicklung von KI in den terminologischen, begrifflichen, sprachlichen Fassungen aus, die in der wissenschaftlichen und öffentlichen Kommunikation über KI ihre Rolle spielen. Systematische Terminologiearbeit dient also auch dem Selbstverständnis der KI und kann aus dem sich im Laufe der Jahre verändernden Begriffsverständnis die erfolgte Entwicklung aufzeigen. Eine effektive Fachkommunikation innerhalb der interdisziplinären KI-Gemeinschaften aus Entwicklern und Anwendern ist deshalb nur mit einer sorgfältig angewendeten Fachsprache gewährleistet.
Falsche Wortwahl kann für Firmen teuer werden
Falsche Wortwahl kann für Firmen teuer werden
Immer wieder klingeln an meiner Haustüre fremde Menschen und fragen mich, was denn Terminologiemanagement wäre.
Daraus entstanden ist ein Porträt im lokalen Wirtschaftsteil der Nürnberger Nachrichten über meine Beratungstätigkeit als Terminologin – leicht verständlich für Laien formuliert.
PDF des Artikels in den Nürnberger Nachrichten vom 10.11.2018.
Terminologie und Stammdaten – immer nah am Geschehen
Terminologie und Stammdaten – immer nah am Geschehen
Dass Terminologiearbeit kein Schnäppchen ist, ist ja weithin bekannt, aber dass keine Terminologiearbeit in bestimmten Situationen Einfluss auf den Cashflow eines Unternehmens haben kann, das wissen nur jene Unternehmen, bei denen Maschinen oder Ersatzteile schon einmal beim Zoll an einer Ländergrenze hängengeblieben sind.
Vormals eigentlich nur für interne Zwecke gedachte Materialbezeichnungen werden plötzlich für externe Zwecke verwendet, und werden damit zum Stein des Anstoßes. Falsch oder gar nicht übersetzte Benennungen z. B. auf Zollpapieren sorgen vor Ort für Verwirrung oder passen schon in der Ausgangssprache nicht mit der Zolltarifnummer der Ware zusammen.
Eine verzögerte Auslieferung zeitkritischer Produkte, wie dringend benötigter Ersatzteile, kann dann schnell schon mal bei einem Unternehmen ungeplante Kosten oder andere Unannehmlichkeiten verursachen. Und die verzögerte Auslieferung von Maschinen führt im schlimmsten Fall dann entsprechend zu verspäteten Zahlungseingängen.
Aber der Aufwand seinen Stammdaten mit Terminologiearbeit etwas „sprachliches Polish“ zu geben, zahlt sich auch an anderen Stellen im Unternehmen aus.
Terminology Summer School 2018 – Erfahrungsbericht eines Teilnehmers
Terminology Summer School 2018 – Erfahrungsbericht eines Teilnehmers
In der aktuellen September-Ausgabe des ITI Bulletins, der Mitgliederzeitschrift des ITI (Institute of Translation and Interpreting), dem britischen Gegenstück zum BDÜ (Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer), berichtet Dominik Kreuzer ein in Österreich ansässiger Englisch-Übersetzer über seine Teilnahme bei der diesjährigen Terminology Summer School 2018 in Wien.
Auch wenn er in seinem Artikel die Unterrichtsteile hervorhebt, die insbesondere für Übersetzer und Dolmetscher von Bedeutung sind, so bekommt man doch einen sehr guten Überblick über den gesamten viertägigen Kursverlauf, bei dem sich theoretische Vorlesungen mit praktischen Übungen, Toolpräsentationen und vielen Diskussionen und Meinungsaustausch unter den Teilnehmern und Dozenten abwechseln.
Auch im nächsten Jahr wird es wieder eine Terminology Summer School geben.
Hier lesen Sie den Erfahrungbericht:
PDF zum Download
Ab Frühjahr 2019 Projektmanagement für Übersetzer und Lokalisierer als Weiterbildungsseminar des SDI (Sprachen- und Dolmetscherinstitut München

Ab Frühjahr 2019 Projektmanagement für Übersetzer und Lokalisierer als Weiterbildungsseminar des SDI (Sprachen- und Dolmetscherinstitut München
Projektmanagement für Übersetzer und Lokalisierer.
Das SDI (Sprachen- und Dolmetscherinstitut München) bietet zum Frühjahr 2019 eine berufliche Weiterbildung für Übersetzer an, die mit einem Zertifikat abschließt und mit Bildungsprämien-Gutscheinen gefördert ist.
Best Practices zum Handling von Übersetzungsaufträgen zu den Themen Risikomanagement und Qualitätssicherung, Automatisierung, Projektmanagement und Projektsteuerung, Akquisition, Verhandlungstechniken und Kundenberatung sind die Themen dieser Weiterbildung.
Referenten sind u.a. Jutta Witzel, Heidrun Wehmeyer, Beate Früh, Dr. Wolfgang Sturz
Weitere Details unter: http://www.sdi-muenchen.de/seminare/seminare-fuer-dolmetscher-und-uebersetzer/projektmanagement-fuer-uebersetzer-und-lokalisierer.
Die Tagungssaison 2017 ist abgeschlossen

Die Tagungssaison 2017 ist abgeschlossen
Vortragsfolien zu den beiden Vorträgen Stammdaten- und Terminologiemanagement – eine glückliche Ehe zusammen mit Dino Ferrari anlässlich der Tekom Jahrestagung 2017 in Stuttgart, und Translation of Taxonomies zusammen mit Silvia Giacomotti und Dr. Annette Weilandt anlässlich des Taxonomy Boot Camp 2017 in London können unter „Vorträge“ heruntergeladen werden.
Terminology Summer School 2017

Terminology Summer School 2017
5 Tage ging es vom 10.-14.7.2017 in den Räumen des Instituts für Informationsmanagement der Technischen Hochschule rund um das Thema Terminologiemanagement. Seit über 20 Jahren findet dieser einwöchige Kurs bereits statt und zieht Studenten sowie bereits im Berufsleben stehende Teilnehmer aller Altersgruppen aus der ganzen Welt an. Inzwischen eine feste Institution in der Welt der Terminologie, die nicht mehr wegzudenken ist. In diesem Jahr waren es 55 Teilnehmer aus 19 Ländern weltweit (Infografik). Ein also in der Tat internationales Ereignis. Aber nicht nur die Teilnehmer sind international, auch der Lehrkörper ist international besetzt. Namhafte europäische Hochschulprofessoren und Experten aus der freien Wirtschaft kommen hier zusammen und geben ihr Wissen weiter. Neben viel Theorie, gibt es auf der Terminology Summer School auch immer viel Praxis, so sind Teilnehmer aufgerufen eigene Projekte zu präsentieren und nach und vor den Vorlesungen gibt es täglich Workshops. Im Rahmen des täglich stattfindenden Terminologenfrühstücks werden aktuelle Themen praktisch durch Übungen vertieft. Eine bessere Vorbereitung auf die Prüfung zum ECQA Certified Terminology Manager gibt es nicht. Die Teilnahme an der TSS qualifiziert direkt für die Zulassung zur Prüfung.
Ich freue mich schon auf die TSS2018, die wieder in Wien stattfinden wird. Es macht großen Spaß hier zu unterrichten. Und die Stimmung ist so unglaublich gut, da möchte sogar ich selbst nochmals gerne Student sein.
Dank an Blanca Nájera und Anja Drame, die diesen Kurs seit Jahren organisieren und mit Ihrem persönlichen Engagement einen sehr großen Anteil an dieser großartigen Veranstaltung haben.
Bürob3 erneut Gastgeber der ETUG
Bürob3 erneut Gastgeber der ETUG
Vom 21. bis 23. Juni 2017 war Nürnberg erneut Veranstaltungsort der ETUG (European Trados User Group).
Wieder fanden sich 52 Teilnehmer aus 10 Ländern ein und tauschten sich mit Best Practices über die SDL-Produkte SDL Studio, SDL Multiterm, SDL Groupshare und SDL Worldserver aus. SDL, die mit 7 Mitarbeitern aus den Bereichen Client Services, Support und Produktmanagement vertreten waren gaben einen Ausblick auf anstehende Produktneuerungen und nahmen Stellung zu von den Teilnehmern im Vorfeld eingegebenen Produktwünschen und -anforderungen.
Der Besuch des Memoriums, ein Vortrag von Dr. Theodoros Radisoglu zum Thema „Rolle der Übersetzer und Dolmetscher während der Nürnberger Prozesse“, ein Spaziergang durch die Lorenzer Altstadt mit anschließendem Abendessen bei bestem Sommerwetter in einem Biergarten bildeten das informelle Rahmenprogramm dieser drei Tage.
Die ETUG besteht seit 2002 und trifft sich in der Regel jährlich zu einer zweitägigen Tagung, welche für zwei Jahre von einem Mitglied ausgerichtet wird. Im Jahr 2018 wird die ETUG in Düsseldorf stattfinden.
Weitere Informationen zur ETUG und die Möglichkeiten einer Teilnahme und Mitgliedschaft finden Sie in der SDL Community.