Effizienz durch Regeln

Anwendungsfall: Sauer Compressors

Effizienz durch Regeln

Kunde: Sauer Compressors, weltweit agierender mittelständischer Maschinenbauer aus Deutschland

Sauer Compressors nutzte bereits ausgangssprachliche Terminologielisten als Grundlage für die Terminologieprüfung im Redaktionssystem der technischen Dokumentation. Diese Listen wurden im Rahmen eines regelmäßigen Terminologiezirkels zusammen mit einem externen Dokumentations- und Sprachdienstleister gepflegt, ergänzt und aktualisiert. Gleichzeitig wurden zu den deutschen Termini englische Äquivalente abgestimmt. Die Fäden der internen Terminologiearbeit liefen dabei bei einer terminologieverantwortlichen Person zusammen.

Problem: Zu wenige Regeln, zu viel Abhängigkeit vom Sprachdienstleister

Im Redaktionsleitfaden waren lediglich Regeln zur deutschen Rechtschreibung und andere Regeln zur kontrollierten Sprache sowie zur Bindestrichsetzung hinterlegt. Validierungskriterien oder Regeln für die Benennungsbildung zur Abstimmung deutschsprachiger Terminologiekandidaten lagen noch nicht vor, ebenso wenig wie Regeln für die Festlegung und Abstimmung der englischen Äquivalente.

Ziel war es nun, zukünftig schneller, konsistenter und kompetenter Terminologiekandidaten zu bewerten und abzustimmen und mit einem entsprechenden Regelwerk zugleich unabhängiger vom externen Dienstleister agieren zu können.

Lösung: Erstellung eines unternehmensspezifischen Regelwerks auf Basis des vorhandenen Terminologiebestands

Anhand einer von Sauer Compressors bereitgestellten Terminologieliste erarbeiteten wir daher Regeln zur Bewertung der deutschen Benennungen und zeigten im Rahmen einer Schulung auf, wie diese Regeln konkret eingesetzt werden können.

Außerdem führten wir eine Analyse der bereits abgestimmten deutsch‑ und englischsprachigen Terminologie durch und zeigten anhand regelmäßiger Muster auf, welche Regeln zur Benennungsbildung bisher bereits angewendet worden waren bzw. wo noch Handlungsbedarf zur Regelung bestand.

Zudem gaben wir der Terminologieverantwortlichen bei Sauer Compressors eine Sammlung an verlässlichen externen Quellen an die Hand, mit Hilfe derer Termkandidaten bzw. deren Begriffe recherchiert, bewertet und gegebenenfalls Neben-, Ober- und Unterbegriffe leichter voneinander abgegrenzt werden können.

Zusätzlich führten wir eine Analyse der bisher erstellten Definitionen durch und stellten Verbesserungsvorschläge zur Erarbeitung von Definitionen bereit. Auch in diesem Fall konnte mit einem kurzen Regelwerk sichergestellt werden, dass gängige Standards der Terminologielehre beachtet.

Die Regelwerke fassten wir in einem Dokument zusammen, dem Terminologieleitfaden. Der Übersicht wegen besteht dieser nur aus den Regeln, die für die Terminologiearbeit bei Sauer Compressors relevant sind und sind zur Veranschaulichung mit firmeneigenen Beispielen unterlegt.

Nutzen: Effizientere Abstimmungsprozesse und einheitlichere Terminologie

Der terminologieverantwortlichen Person bei Sauer Compressors liegt nun ein Basisregelwerk vor, mit dessen Hilfe einzelne Termkandidaten bereits vorab bewertet werden können. Im Terminologiezirkel müssen nur noch kritische Begriffe diskutiert werden, die anhand der im Regelwerk festgelegten Validierungskriterien entsprechend vorbereitet und anschließend zur Diskussion gestellt werden können.

Dadurch werden die Abstimmungszeiten und -prozesse im Terminologiezirkel selbst erheblich verkürzt, da zahlreiche Termkandidaten vorab selbstständig durch die terminologieverantwortliche Person oder auch bilateral zusammen mit dem Urheber des Termkandidaten abgestimmt werden können. Die englischsprachigen Äquivalente werden nun ebenfalls anhand festgelegter Regeln und Kriterien neu konsistent abgestimmt und festgelegt.